Freitag, 25. Juli 2014

Ihr Babyspeck!

Liebe Damen,

einige von Ihnen kennen das vielleicht, nach der Schwangerschaft und Geburt Ihres Babys ist nichts mehr wie es war an Ihrem Körper. Auch wenn man in der Presse Top Models sieht, die außer ihrer Babymurmel kein Gramm Fett zugelegt haben und schon wenige Monate danach wieder über die Laufstege tänzeln... so bleibt das für die Durchschnittsfrau doch eher ein Traum.

Bevor ich mit Ian schwanger war, wog ich 76 KG (bei 175 cm) und stellte grade meine Ernährung um, ich wollte wieder so schlank und fit sein wie zudem Zeitpunkt als mein Freund und ich uns kennen lernten (knapp 70 KG) doch hoppla, im Gegensatz zu meinem Freund, bei dem ein Kilo nach dem anderen purzelte, nahm ich stattdessen zu!!!
Hinterher nicht wunderlich, da ich schließlich schwanger war, das wusste ich nur nicht.
Als die Schwangerschaft mit Ian bekannt wurde wog ich 78 KG und nahm bis zum Ende nette 20 KG zu.
"Viel zu viel!" sagten die Schwestern bei meinem Gynäkologen. Von wegen....





Ian wurde an einem Dienstag geboren und am Sonntag, nachdem ich die erste Nacht zu Hause geschlafen hatte, stellte ich mich am morgen auf die Waage: BAM! "Nur" noch 85 KG und ich war glücklich wie ein Glücksschweinchen.
Ian ist jetzt 18 Wochen alt und ich wieder seit einigen Wochen 75 KG und es tut sich nichts. Egal zu welcher Tageszeit ich mich auf die Waage stelle, ob vor oder nach dem Essen... nichts.
Zugegeben, ich futter auch ganz gut und seit es so heiß ist haben wir auch weniger Bewegung, aber wenn man bedenkt, dass ich mich - bis auf paar Waffeln hier und paar Reiscracker mit Schokoüberzug da, gesund ernähre, dann ist es irgendwie doof, wenn da plötzlich Stillstand herrscht.

Da ich aber an meiner Ernährung nichts ändern werde, ich stille Ian schließlich, und auch auf ein paar Snacks oder Süßigkeiten nicht verzichten will, man lebt schließlich nur einmal, haben mein Freund und ich jetzt beschlossen uns im Sport treiben abzuwechseln.
Während er alle zwei Tage Rad fahren "darf" und so seinen Kopf frei bekommt und was gutes für sich tut, werde ich alle zwei Tage joggen gehen, während er auf unser Kind aufpasst.
Wir waren zwar auch in Versuchung mir ein Fahrrad zu kaufen, jedoch muss man hier etwas weitsichtiger sein, da wir schlecht Ausflüge mit Mountainbike, Rennrad und Kiddy Bike machen können.

Meine Schwiegermutter riet mir (vier Tage nach Ians Geburt) allen ernstes doch ein paar Sit Ups zu machen um den Bauchspeck los zu werden und an alle Mamis hier: Tuen Sie das bloß NICHT!
Durch die Schwangerschaft hat Ihr Körper - vereinfacht gesagt - Weichmacher produziert, macht auch Sinn und auch wenn Ihr Schatz auf der Welt ist, sind nicht alle Weichmacher plötzlich aus dem Körper. Die Bänder und das Kollagengewebe sind jetzt überdehnt und schlichtweg ausgeleiert, bis sich das zurück zieht dauert es viele Monate, bis hin zu einem Jahr.
Mamis mit einem Kaiserschnitt müssen ohnehin einige Monate warten, denn erst nach drei Monaten ist die Narbe nämlich so weit verheilt, dass wirklich nichts mehr passieren kann.

Gegen Sport ist nichts einzuwenden, jedoch sollte man langsam anfangen - am Anfang genügt es wirklich sich gesund und ausgewogen zu ernähren und leichte(!) Rückbildungsgymnastik zu machen. Die schwereren Rückbildungsübungen frühstens nach acht Wochen beginnen.
Gerne kann dann auch mit Yoga begonnen/ weitergemacht werden und wenn sie sich dann nach drei Monaten stark genug fühlen, können Sie hier mit Ausdauersport beginnen.


Wie gesagt, Ian ist jetzt 18 Wochen und erst jetzt fühle ich mich bereit auch mehr von meinem Körper zu fordern, weil ich weiß, dass er es jetzt auch leisten kann.
Stillen sieht leicht aus und wenn man mit seinem Kind gut eingespielt ist, gibt es auch nichts schöneres und einfacheres ABER es ist enorme Arbeit für den Körper und eine Schwangerschaft, die Geburt und das Stillen sind große Ereignisse, die der Körper verarbeiten und verkraften muss. Sie haben ein Recht darauf sich Ruhe zu gönnen, zu sagen "Halt, Stopp, ich brauche eine Pause!"
Und das müssen Sie manchmal auch sagen. Mein Freund, so unterstützend wie er war, war viel zu fordernd.
Er tat es sicherlich nicht absichtlich, aber wie oft musste ich sagen, dass das so alles nicht funktioniert.
Er sah nur wie er morgens um halb sieben zur Arbeit fuhr und um fünf wieder zu Hause war und im Haushalt nichts passiert war und schlussfolgerte daraus, dass ich nur rumsaß und faulenzte.
Nach viereinhalb Monaten hat sich das kaum geändert.
Aber ich faulenze nicht, sondern ich setze Prioritäten. Ist Ian wach steht er an erster Stelle, wenn nebenbei mal der Fernseher läuft, okay, wenn nicht auch nicht wild (wobei ich mir wenn eher YouTube Videos ansehe um mich zu informieren).
Schläft er, dann kümmere ich mich um mich! Ich esse, ich entspanne und ich schreibe meinen Blog.
Ist dann noch Zeit saug ich auch ab, spüle das Geschirr und mache die Wäsche, aber das muss ich alles nicht jeden Tag tun. Mein Kind hat nichts davon, wenn ich gestresst und unausgeglichen bin und ich ehrlich gesagt auch nicht.

Fazit ist: Ihr Körper ist Ihr Tempel.



Ernähren Sie sich gut und sie werden sich gut fühlen, trinken Sie ausreichend um wach und klar zu sein.
Bleiben Sie fit um sich bestens um Ihr Baby zu kümmern, denn die kleinen Spatzenkinder werden verdammt schnell schwer.
Lassen Sie sich nicht gehen, Sie haben schließlich noch einen Partner, der in Ihnen nicht nur die Mutterrolle sieht, sondern mehr. Auch Sie werden sich, dann und wann mal bisschen aufgehübscht,  wohler fühlen.

Danke für Ihre Zeit. 

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