Dienstag, 1. Juli 2014

Aller Anfang ist...


 Einen schönen Dienstag für Sie! 


Wie kamen Ian und ich zu Windelfrei? Nun, es war so, dass ich während der Schwangerschaft viel gelesen habe und unter anderem auch bei meiner Lieblingsseite Raben Eltern. Ich las von einer Mutter, die wusste, wann ihr acht Wochen altes Baby mal musste. Wie konnte das sein? Ist das überhaupt möglich?
Als Ian acht Wochen war, konnte ich lediglich vorher sagen, dass er mich fast immer an pieselte wenn ich ihm die Windel abmachte und meistens beim Stillen sein großes Geschäft verrichtete, ich bemerkte, dass er nach dem Schlafen für einige Zeit arg Unruhig war.
Und tatsächlich waren das die ersten Eckpfeiler, an denen ich mich orientierte.

Ich wusste also, Ian pieselte sobald die Windel ab war (wie Sie jetzt auch wissen, ein natürlicher Instinkt, weil Baby sich nicht selbst beschmutzen mag), deshalb bin ich mit ihm erst zum Waschbecken, machte ihm dort die Windel ab und sagte ihm was ich tat ("Ich halte Dich ab.").
Es dauerte ein paar Sekunden und das Wasser lief.

Ich las also noch etwas mehr, über Babys allgemein und erfuhr, dass Babys sich im Schnitt alle 30 Minuten erleichtern, was man ebenso als Orientierung nehmen kann. Die beste Zeit um Ian zu beobachten war am Nachmittag , aus dem Grund, weil die Abstände zwischen jedem Pipi größer wurden und ich eher auf Zeichen achten konnte, die mir zeigten "Mama, ich muss mal".


Als ich Ian so beobachtete bemerkte ich einige Dinge:

  • Er wird unkonzentrierter, vernachlässigt sein Spielzeug, lässt es fallen, sieht es kürzer oder nicht mehr an.
  • Er sucht Blickkontakt.
  • Er wird quengeliger, weint aber nicht, eher so als wäre er gnatzig.
  • Er fängt an mit den Beinen zu strampeln und unruhiger zu werden, sein Köpfchen geht hin und her, die Ärmchen rudern.
  • Er meckert und fängt auch fast an zu weinen. (Dieser Punkt wird jetzt immer deutlicher, er war anfangs kaum aufgefallen.)

Manchmal ging ich jedoch auch zu früh, dann passierte es schon mal, dass ich ihn ab hielt, nichts kam und dann als ich zurück am Wickeltisch war der Strahl los schoss. 

Das erste große Geschäft war für mich eine große Überraschung und landete prompt auf meinen Füßen, als ich ihn ohne Windel stillte und auf Zeichen hoffte (die er auch machte, ich nur übersah). 
Das zweite große Geschäft war zwar schon im Bad am Waschbecken, landete jedoch auch auf meinen Füßen, weil ich dachte es käme nur Pipi und wir wären fertig. Fehlanzeige.
Das dritte große Geschäft war zur Hälfte im Waschbecken, zur Hälfte auf den Füßen, aber ab da lief es gut.

Wenn ich Ian stille und er mal muss:
  • Wird beim Trinken unruhiger.
  • Wendet sich von der Brust ab.
  • Sucht Blickkontakt.
  • Quengelt und weint.

Es dauerte einige Wochen bis ich das so mitbekam, bis ich den Dreh einigermaßen raus hatte. Das bedeutete aber nicht nur immer Erfolg, sondern auch eine Menge Fehlalarm. Jedoch hilft es mir auch bei Ian einiges auszuschließen. Ich habe ihn besser kennen gelernt und sehe wie er auch mehr von mir erwartet, er erwartet, dass ich ihn verstehe.

Eine Menge Rennerei bleibt nicht aus und wenn man so ein ehrgeiziges Baby hat wie ich, dann muss man auch mal mit Frust zurecht kommen. Aber nicht ich bin frustriert, sondern Ian, wenn wir mal unterwegs sind und er in die Windel machen muss. Manchmal kommt es vor, meistens wenn er sein großes Geschäft verrichten möchte, dass geschimpft wird.

Interessant für Sie zu wissen:  Die Haltung beim Abhalten begünstigt auch das Entweichen von Darmwinden und hilft somit auch bei Babys die unter Koliken leiden. Durch das viele Weinen schluckt Ihr Kind viel Luft, was dann im Bauch/ Darm weh tut und Erleichterung schafft??? Ein Pups.



Was noch auffällt, wenn Ian muss:  
  • Ian wird unruhig und quengelig wenn ich ihn anziehe.
  • Er meckert und weint evtl. wenn ich ihn in den MaxiCosi setze.

Wissenswert: Sollten Sie Ihr Baby tragen (Bondolino oder Tragetuch) so kann es sein, dass Ihr Schatz unruhig wird während des Tragens und unbedingt raus möchte bzw. sich gar nicht erst reinsetzen lässt. 
Es ist für Babys nicht natürlich ist ihren "Träger" zu beschmutzen. Mein Tipp: Einfach mal abhalten anbieten.


Was Ian mir noch so zeigt:
  • Er freut sich, sobald ich ihn die Hose ausziehe und den Body aufmachen.
  • Er freut sich wenn wir Richtung Bad gehen. 

Es kann passieren, dass Ihr Baby auch mal weint beim Abhalten, das kann dann der Fall sein, wenn die Blase zu voll ist und Baby nicht los lassen kann.
Wenn das Baby Probleme hat Kot abzulassen, weil der Stuhl zu hart ist oder weil es Bauchschmerzen hat.
Auch nach einer Impfung, wie in unserem Fall, kann es mal passieren, dass Geweint wird, weil das Entleeren Schmerzen bereitet.

Lassen Sie sich nicht entmutigen wenn es anfangs nicht klappt oder wenn Sie nicht gleich die Zeichen Ihres Kindes zu deuten wissen. Hilfreich könnte für Sie sein, eine kleine Liste zu machen, zu welcher Zeit Ihr Kind sich wie erleichtert hat, denn oftmals entwickeln Babys einen Rhythmus an dem Sie sich orientieren können.
Es kann eine schöne Erfahrung für Sie beide sein, was die Kommunikation um ein enormes Stück weiter bringt.

Ich schaffe es auch nicht Ian jedesmal ab zuhalten, manchmal sind wir unterwegs, manchmal verpasse ich seine Zeichen oder er zeigt es sehr undeutlich, weil er zu aufgedreht und abgelenkt beim Spielen ist. 
Aber ich biete es ihm immer an, wenn ich weiß, dass er zu dieser und jener Zeit sich gerne lösen möchte, und natürlich wenn ich seine Zeichen bemerke.

Sie sehen also auch, Windelfrei heißt nicht ohne Windel, nur eben, dass sie eher sauber bleibt, als voll. ;)

Danke für Ihr Interesse!

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