Dienstag, 17. Juni 2014

Verwöhnt in den Schlaf stillen?

Einen wunderschönen Dienstag wünsche ich Ihnen! 


Die Behauptung:

Viele Leute, besonders in der älteren Generation, wie die von meiner Mutter (BJ 1964) und meiner Großmutter (BJ 1931) behaupten oder viel mehr glauben, dass Einschlafstillen eine schlechte Angewohnheit ist und das Baby verzieht. Es wird mit der Brust verwöhnt und ein verwöhntes Kind möchte niemand. Das Kind solle lernen alleine einzuschlafen.

Nun zur Wissenschaft:

Spanische Forscher fanden heraus, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch nicht nur in Abhängigkeit des Alters des Säuglings verändert, sondern auch die Tageszeit verändert die Zusammensetzung.
Während tagsüber Ihre Milch für Ihr Baby anregend wirkt, so hat es abends eine beruhigende Wirkung auf Ihr Kind und wirkt somit Schlaf fördernd, was Einschlafstillen wieder zu einer ganz natürlichen, von der Evolution vorgesehenen Sache macht.


Beachtenswert:

Sollten Sie regelmäßig Ihre Milch abpumpen gibt es eine kleine Faustregel: reichen Sie Ihrem Kind die Milch jeweils zu der Tageszeit, in der sie abgepumpt haben.
Es ist nicht ratsam die anregende Mittagsmilch am Abend zu geben, noch die beruhigende Abendmilch am Morgen/Mittag zu füttern.


Möchte wirklich jemand abstreiten, dass dieses Bild nicht grade zu idyllisch aussieht? 
Eine Zwillings-Mami beim Einschlafstillen. Ich habe für solche Frauen sehr viel Respekt.


Kuriose Wege:

Es gibt Mütter, die aus Frust und Schlafmangel auf - für mich - verstörende Art und Weise versuchen Ihre Babys in den Schlaf zu bekommen.
Sie  kaufen sich Bücher wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" und benutzen diese harten, strafenden Techniken an ihren Babys.
Nicht jede Mami kann was dafür, manche wissen es nicht besser. Ich habe schon von Müttern gehört, die aus Schlaflosigkeit zu diesem Buch griffen und sich im Bad einschließen ließen, weil sie das herzzerreißende Geweine/ Geschrei ihrer Babys nicht ertragen konnten.

 Ich bitte Sie: experimentieren Sie nicht mit oder an Ihren Babys rum. Selbstverständlich muss jede Mami einen Weg finden ihr Baby in den Schlaf zu begleiten, und selbst eine Mami die vollstillt möchte - aus welchen Gründen auch immer - vielleicht nicht, dass ihr Kind mit der Brust einschläft.
Das ist okay, so lange dem Kind signalisiert wird "Du bist nicht alleine, ich bin für Dich da".

Oft wurde mir schon ein Buch empfohlen: "Schlafen und Wachen".
Hier der Amazon-Bestell-Link
Es hat überaus gute Rezensionen, ich selbst kam leider noch nicht dazu es zu lesen, werde es mir, auch wenn ich mit Ian kein Schlafproblem habe, es definitiv noch bestellen.


Fazit:

Fakt ist nun mal, liebe Mamis, dass Ihr eure Kinder nicht verwöhnen könnt, nicht mit Liebe und Zuneigung. Bitte sehen Sie es wie ein gut gefülltes Bankkonto, von dem Ihre Kinder auch in harten Zeiten zehren können.
Lassen Sie sich also nicht einreden Ihr Baby zu verwöhnen, denn Sie tun nur das, was von der Evolution vorgesehen war: Ihr Kind sanft in den Schlaf zu begleiten.

Abgesehen davon: Sind Sie nicht auch schon mal Nachts aufgewacht, weil Sie einmal zur Toilette mussten oder ein Glas Wasser trinken wollten?

Bild von MamaForSale 


Wie ist es bei uns:

Ich habe noch nie durch geschlafen, aber wenn ich schlafe könnte neben mir auch ein Feuerwehrauto stehen mit tönender Sirene. Und genau das beobachte ich auch bei Ian.
Er wacht zwar öfters mal auf (auch wenn er tagsüber schläft) aber findet schnell wieder in den Schlaf und wenn er schläft dann stört ihn auch kein Geräusch.
Was bin ich schon zusammen gezuckt und durch die Wohnung gelaufen, weil bei ihm das Fenster auf war und draußen die Sirene los ging?! Und er: schnaaaaarch! Zzzz Zzzz...

Ich persönlich finde, Ian in den Schlaf zu stillen, ist schon fast zu einfach, wenn ich manchmal höre was sich andere für Stress machen (müssen).
Ich bringe Ian jeden Abend gegen 19 Uhr ins Bett und lege ihn an. Je nachdem wie er drauf ist dauert das Stillen entweder bis 20 Uhr - dann ist er schon so müde, dass er währenddessen immer wieder einschläft.
Oder es dauert bis 21 Uhr, das ist der Fall wenn er nicht müde ist, viel rum dallert, noch spielt und nicht richtig trinken will, weil er mit rum schäkern beschäftigt ist.

Nichts desto trotz ist es oft so, dass selbst wenn er zügig einschläft ich ohnehin bis 21 Uhr immer wieder ins Schlafzimmer huschen muss, weil er sich meldet um noch mal eben ein paar Schluck zu trinken.
Für mich ist das okay.
Vor allem wohl auch aus dem Grund, dass er fast durch schläft. In der Nacht wird er einmal wach (oft gegen 3Uhr) und dann erst wieder zwischen 5 und 6 Uhr, und schläft anschließend bis 9, halb 10.

Während der Schwangerschaft wurde ich häufiger wach und habe schlechter geschlafen als jetzt.
Wir haben aber auch ein Familienbett, demzufolge muss ich nicht erst aufstehen, sondern kann beim Stillen weiter schlafen. Also auch wieder sehr Schlaf fördernd in diesem Bereich.



Das Familienbett möchte ich Ihnen gerne morgen erläutern, wie wir dazu kamen und wie wir damit zurecht kommen.

Danke fürs reinschauen! 

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