Samstag, 14. Juni 2014

Öffentliches Stillen und Alternativen

Schön, dass Sie rein schauen!

Ich wünsche Ihnen einen schönen, erholsamen Samstag. Was haben Sie heute vor? Im Garten liegen, sich ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen lassen? Ihr Baby schlummert im Kinderwagen vor sich hin oder spielt fein in der Sandkiste?

Heute geht es ums Stillen in der Öffentlichkeit, oftmals ein leidiges Thema, obwohl es etwas schönes und so natürliches ist.

Im Garten haben Sie Ihre Ruhe, Sie können sich entspannen und wenn Ihr Baby langsam wach wird ist es kein Problem es draußen zu stillen.
Anders sieht das Ganze schon wieder aus, wenn Sie sich in der Stadt mit der Freundin treffen? Und Ihr Baby immer unruhiger und quengeliger wird, weil es solchen Hunger hat. Das Schaukeln des Kinderwagens und der Schnuller im Mund bringt Ihnen und Ihrem Baby nicht die Ruhe, die Sie sich grade wünschen.



Einfachste Lösung:

Nehmen Sie Ihr Baby und stillen Sie es, da wo Sie grade sind. Und auch wenn Sie eine Langzeit-Still-Mami sind und Ihr Kind bereits zwei Jahre (oder älter) ist, lassen Sie sich nicht stören!
Sie haben nicht nur ein Recht darauf, sondern Sie sind sogar dazu verpflichtet Ihr Kind zu versorgen. Selbstverständlich steht es Ihnen frei sich oder Ihr Kind zu bedecken, wenn es Ihnen unangenehm ist, aber müssen tun Sie das selbstverständlich nicht.

Wenn immer mehr Mamis so mutig und selbstsicher werden und Ihre Babys in der Öffentlichkeit stillen, dann wird es vielleicht irgendwann wieder normal.
Ich habe Ian nicht nur im Auto (auf einem gut gefüllten Parkplatz), sondern auch schon auf einer Parkbank an der Hauptstraße, im Schatten eines Gebüschs bei einem beliebten Ferien-Restaurant usw. gestillt. Aus dem einfachen Grund, dass mein Kind hunger und/oder durst hatte und ich es nicht mit ansehen konnte wie er selbst nicht verstand wieso er dieses Gefühl ertragen musste.

Ich gestehe Ihnen zu, dass es einige Überwindung kosten kann, aber ich selbst habe in diesen Momenten die Außenwelt nicht wirklich wahr genommen, ich habe nur mich und mein Kind gesehen, wie ich eines seiner Grundbedürfnisse befriedige.
Wenn Sie sich selbst nicht dazu überwinden können in der Öffentlichkeit zu stillen, wofür Sie sich keineswegs schämen müssen, dann gibt es noch zwei weitere, einfache Lösungen.

Variante Nummer 1:
Pumpen Sie doch einfach ein Fläschchen Muttermilch ab, wenn Sie wissen oder befürchten, dass es Ihnen unterwegs nicht möglich sein wird/könnte Ihr Kind zu stillen. Diese Variante macht sich auch bei älteren Kindern gut bezahlt, da Sie selbst nicht - den oft verständnislosen -Blicken der Mitmenschen ausgesetzt sind.
Muttermilch ist das Beste für Ihr Kind und wird bis zum sechsten Lebensmonat als alleinige Nahrung empfohlen, darüber hinaus bis zum zweiten Lebensjahr begleitend und anschließend so lange Sie und Ihr Kind es möchten.
Lassen Sie sich von niemanden etwas schlechtes darüber einreden, weder aus ethischer, noch gesundheitlicher Sicht ist Muttermilch und somit das Stillen über das erste, oder zweite Lebensjahr hinaus schädlich.
Oftmals möchten Zahnärzte einen Zusammenhang von Karies und stillen im Zahnungsalter erkennen, das werde ich auch noch thematisieren, also lassen Sie sich nicht beirren. Sie machen es richtig, so wie Sie es tun.

Variante Nummer 2:
Das Stichwort lautet Zwiemilch! Das ist eine Option die Ian und ich bisher praktiziert hatten, bevor ich mich dazu durchringen konnte eine Milchpumpe zu bestellen.
Ich habe Ian wann immer es mir möglich war gestillt, das war für mich soweit überall bis auf bei meinen Schwiegereltern oder wenn wir bei enormen Temperaturen (alles über 25°C) einkaufen waren. Ich habe dann für Ian ein Fläschchen HA Pre Nahrung fertig gemacht und so heiß wie es war in ein Thermobeutel gepackt und mitgenommen.
Wenn er dann mitten im Einkaufsladen aufwachte und durstig war, konnte ich ihm einfach das Fläschchen reichen. Meistens hatte er nicht mal alles getrunken. Manchmal nur ein paar Schluck, manchmal das halbe Fläschchen.
Achten Sie aber darauf, dass Sie Pre Nahrnung nehmen, sie kommt der Muttermilch am nähsten.
Lassen Sie sich auch hier nichts böses einreden. Es ist in Ordnung, wenn Sie in solchen Situationen mal auf Flaschennahrung ausweichen möchten.
Weder bekommt Ihr Baby davon eine Saugverwirrung, noch verschmäht es danach die Brust.
Wundern Sie sich aber nicht: Bereits nach einer Flaschenmahlzeit sieht der Stuhl Ihres Babys dunkler, bräunlicher aus als sonst. Wenn Sie dann aber wie gewohnt weiter stillen wird der Stuhl wieder senffarbend.
Besteht in Ihrer Familie ein Allergie Risiko rate ich von Zwiemilch eher ab und empfehle den Kauf einer Milchpumpe. Sollten Sie aber unbedingt ein Fläschchen machen wollen, weil Ihnen abpumpen zu aufwändig oder die Zeit zu knapp ist, dann greifen Sie bitte zur HA Pre Nahrung.


Egal welche Variante Sie bevorzugen, lassen Sie sich von keinem einreden das daran etwas falsch ist!

Abgepumpte Muttermilch hält sich bei Raumtemperatur (21°C) bis zu 8h, im Kühlschrank (4-6°C) sogar 72h. Pre Nahrung sollten Sie bitte immer frisch zubereiten.

Hier noch ein kleiner Gag von zwei Australierinnen: RUIN YOUR DAY*


* Die halbnackte Sängerin wurde für öffentliches Stillen beschimpft, es sei eklig und unnatürlich. Ihre Reaktion: Ein Gute-Laune-Song.

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